Nach einer eher kurzen Nacht in Alghero, bei 30 Grad und defekter Klimaanlage, war der Ärger über die schwachsinnigen Öffnungszeiten der Grotta di Nettuno schnell vergessen (darüber haben wir hier geschrieben). 😉 Damit wir auf keinen Fall wieder vor verschlossenen Toren stehen werden, folgten wir dem Tipp eines guten Freundes. Das neue Zwischenziel liegt ganz oben im Norden der Insel.


– Stintino, Spiaggia della Pelosa –

Niki hatte nach der letzten Nacht scheinbar nicht die größte Lust, wieder im Auto zu sitzen. Vielleicht hing ihm aber auch einfach nur ein Pups quer. Oder waren es die endlosen, holprigen Serpentinen? Jedenfalls hielten wir einige Mal an, um ihn zu beruhigen und mit ihm zu spielen – oder die Windel zu wechseln. So dauerte der mit 60 min. geplante Umweg deutlich länger. Aber für seinen Nachwuchs macht man das immer und immer wieder gerne. Ehrlich gesagt sind wir ihm sehr dankbar, dass er so geduldig mit uns in der Gegend rum reist. Ist ja sehr spannend. Aber für ein so kleines Wesen mit Sicherheit auch extrem aufregend und aufwühlend. Da muss selbst unser Reise-erprobter Sohn ab und zu mal Druck ablassen.

Angepriesen wurde uns DER Strand der Insel. Das perfekte Postkartenmotiv, mit weißem Sand.

Und das Wasser so flach, dass man hinüber zur nächsten Insel spazieren kann. Das hatte unser Informant mit Sicherheit auch ganz genau so erlebt. Nur waren wir in der Hochsaison dort. Dazu am Wochenende, wenn alle Italiener weiter an ihrer perfekten Bräune rum-‚arbeiten‘ und die Bikini-Figur zur Schau laufen. Plus all die Touristen, die wie wir eifrig den geheimen Hot Spots hinterher jagten. Für ein bisschen Frieden vom ach so hektischen Urlaubs-Gewühl. Um sich abzuheben von der Masse, den immer gleichen Schnappschüssen, oder einfach nur aus Mangel an Alternativen. So oder so. Wir waren jetzt auch welche von denen (tut bitte alles, damit ihr nicht wie wir erst morgens um neun ankommt). Da standen wir nun, die Augen groß, die Münder offen, und blickten auf das, was wir uns weder gewünscht, noch erwartet hatten.

Blick auf den Spiaggia del pelosa in Stintino

Steg zum Strand in Stintino

– Lage, Lage, Lage… –

Das nenne ich mal einen vollen Strand! Uns war sofort klar, dass wir uns hier nicht aufhalten wollten. Wir sind doch individual-Touristen. 😉 Machen es in der Regel nicht unter einer eigenen Bucht, die wir uns hart erwandert haben. Ich werde hier nicht als Öl-Sardine sterben. Also nur kurz die Füße ins Wasser, abkühlen, und wieder zurück nach Alghero. Da war doch noch was mit so einer Treppe…

voller Strand in Stintino am Vormittag

Julia Hartmann auf Felsen am Strand in Stintino

Audi Q7 Jan Hartmann Stintino Sardinien

Isser nich schick ?! Das Blau mag ich irgendwie. Passt so gut zum Meer. Top ausgestattet. Auch Formensprache und Linienführung sind äußerst gelungen. Ein echtes Raumwunder. Und trotz der Größe sehr kompakt. Davor steht übrigens unser Q7, den Audi uns mit auf die Reise gegeben hat. 😉 Ganz ehrlich ? Nie wieder ohne Luftfederung auf italienischen Straßen. Sogar Melone essen kann man mit dem Q7. Völlig verrückt. Und das haben wir dann auch getan. Hier ein Beweisbild. Weiter zur…

– Grotta di Nettuno –

Vom Hafen in Alghero kommend, solltet ihr in etwa 35 min einplanen. Mit Stops natürlich länger, denn auf dem Weg gibt es einige tolle Punkte, um Fotos zu schießen. So fahrt ihr zum Beispiel durch einen Nationalpark. Dort entstand unter anderem auch das letzte Bild unseres Beitrages über Alghero.

Blick auf die Bucht nahe der Grotta di Nettuno bei Alghero, Sardinien

– Dieser Weg wird kein leichter sein –

Dieser Weg wird steinig und schwer. Sehr schwer sogar. Ganz besonders, wenn ihr ihn mit kleinem Kind antretet. Der Kinderwagen hat auf der Treppe zur Grotta di Nettuno nichts verloren und bleibt im Auto. Unbedingt braucht ihr Wasser und ein wenig Kondition. Mit Fotorucksack auf dem Rücken und Kind auf dem Arm ist man binnen kürzester Zeit klitschnass und fertig. Bei eingeschränkter Mobilität sollte für den Weg zur Grotte lieber eine Überfahrt mit dem Boot gebucht werden. Anleger gibt es zum Beispiel direkt in Alghero im Hafen. Wenn ihr hier seid und die Gelegenheit bekommt, können wir euch nur raten…

Go the extra mile !

Denn dafür werdet ihr mit diesem Ausblick belohnt. 654 Stufen. One way. Nicht einfach nur eine Treppe. Nein. Eine Scala! In dem Wort liegt so viel Drama und Leidenschaft, wie es nur ein Italiener zu empfinden in der Lage ist. Wenn man darüber nachdenkt, unter welchen Mühen diese Treppe seinerzeit entstanden sein muss, will man den wild umher fuchtelnden, lauthals schreienden Arbeitern, die mit Hammer und Meißel jede Stufe auf das penibelste glatt geklopft haben, einfach nur danke sagen.

– Dieser Weg wird kein leichter sein, –

…dieser Weg wird lang, und zwar sehr! Nachdem wir Niki die 645 Stufen hinunter getragen hatten, mussten wir erst einmal eine Wasserpause einlegen. Kurz vor dem Eingang zur Grotte (kostenpflichtig) erwartete uns eine Menschentraube. Scheinbar hatte gerade ein Schiff angelegt. Noch dazu durfte die nächste Gruppe erst in einer guten halben Stunde in die Grotte. Das dauerte uns entschieden zu lang und hätte unseren Zeitplan komplett durcheinander geworfen. Schließlich mussten wir noch einige hundert italienische Kilometer zurück zum Hotel in Richtung Süden fahren. Am Tag darauf hatte ich meinen nächsten Drehtag. Haltet uns bitte für komplett bescheuert, aber wir machten uns direkt wieder an den Aufstieg.

Runter zur Grotte sagt man etwa 20 min. Hinauf locker 30 min. Mit Niki, abwechselndem Tragen und diversen Pausen zum Ausruhen oder Kopter fliegen dauerte es natürlich noch länger. Der spektakuläre Blick und das besondere Erlebnis wiegen die Mühe aber wirklich auf.

Aufnahme mit dem DJI Mavic

– Einmal auf Anfang bitte –

Nachdem wir in der Sonne wieder durchgetrocknet waren, ging es langsam in Richtung Hotel. Wer gerne Auto fährt, wird die kurvigen Straßen lieben. Natürlich machten wir mehrere Stops am Strand oder um Bilder von der imposanten Küste im Westen Sardiniens zu schießen. Die Fahrt auf der Küstenstraße verging bei dem Ausblick wie im Flug und nach etwas mehr als einer Stunde machten wir eine längere Pause in Bosa, um zu Abend zu essen. Auch Bosas pittoresque Altstadt braucht deutlich mehr Zeit, als wir ihr widmen konnten. Allerdings reichte es für einen guten ersten Eindruck und auch Niki hatte Gelegenheit, die Akkus mal richtig leer zu laufen, um später im Auto friedlich zu schlafen.

Hier ein ganz kurzer Eindruck von der Küstenstraße und ein Anflug auf die Altstadt von Bosa.

DJI Mcvic Aerial von Boss auf Sardinien

Heute ist nicht alle Tage. Wir kommen wieder, keine Frage.

Wir freuen uns, wenn ihr wieder rein schaut.

Eure Julia & Jan mit Nikolas


* Sämtliche Bilder für diesen Beitrag wurden mit der EOS 5D mark iii erstellt (Leihgabe von Canon, keine Zuwendungen erhalten).
** Die Rechte der Bilder in diesem Beitrag liegen bei ©Jan Hartmann ©echt!Hartmann
*** Vielen lieben Dank auch an Audi für den fabelhaften fahrbaren Untersatz.

Was wir noch auf Sardinien erlebt haben, könnt ihr in diesen Beiträgen lesen:

  • Königsküste Costa Rei, hier lang
  • Spiaggia Malfaltano, hier lang
  • Alghero Teil 1, hier lang