Smart Home ist das Ding der Stunde und sobald man sich als Häuslebauer hinter die Gewerke Elektrik, Energie- und Gebäudetechnik klemmt, kommt man um Begriffe wie intelligentes Wohnen, Vernetzung von Geräten, Ansteuerung übers Smartphone oder Tablet oder Bus-System (Rundumschlag: smart home) eigentlich nicht mehr herum. Das mag für den ein oder anderen jetzt eher nach Science Fiction klingen, ist aber schon längst Realität und soll keinesfalls die eigene Smartigkeit ersetzen 😉 . Das vernetzte, intelligente Zuhause wird in Zukunft ganz bestimmt die Regel sein, keine Ausnahme. Es zeichnet sich nämlich vor allem durch drei Eigenschaften aus:

  1. es ist sicherer,
  2. es ist komfortabler,
  3. es ist energiesparend(er) !

Zeit also, sich näher mit dem Thema zu befassen.

Während Jan sowieso komplett technikaffin ist und auf alles steht, was sich über sein iPad oder iPhone bedienen lässt (what else is new), findet Julia (typisch Frau) die Möglichkeiten der modernen Gebäudetechnik total faszinierend, aber auch überfordernd und außerdem hat sie Bedenken, dass Jan mit seinem Handy von unterwegs die Haustür verriegelt, wenn die beste Freundin für einen Kaffeeklatsch klingelt *vorsichtIronie* 😉 .

Smart Home Gebäudetechnik Hausbau Jan Hartmann

Smart Home Gebäudetechnik Hausbau Jan Hartmann

Smart Home Gebäudetechnik Hausbau Jan Hartmann

Aber jetzt mal im Ernst: was sich in dem Bereich getan hat und installiert werden kann ist irre. Aufgrund unseres Hausbaus  beschäftigen wir uns schon eine ganze Weile mit dem Thema Smart Home und sind total fasziniert, was alles machbar ist. Da wir viel auf Achse sind, wäre ein möglichst intelligentes Zuhause, das für uns von überall ansteuerbar ist, unser Traum und wir stellen uns gerade die Frage, womit und wie wir uns so ein Smart Home schaffen. Wenn man neu baut, kann man natürlich von Vornherein alles berücksichtigen und auf intelligente Gebäudetechnik auslegen, aber auch Nachrüsten für alle, die schon ein Eigenheim haben, geht völlig unproblematisch (und gar nicht so ins Geld, wie man denkt, ihr könnt die Geldbörse also wieder loslassen 🙂 ).

Die Möglichkeiten sind schier unendlich. Aber was braucht man davon wirklich? Auf was kann man verzichten? Ist das überhaupt sicher? Und wie sieht das konkret aus, so ein Smart Home?

Wahrscheinlich wäre es leichter zu erzählen, was heutzutage nicht mehr realisierbar ist. Außerdem lassen sich die Bereiche gar nicht so einfach abgrenzen, denn oft greift das eine nämlich in das andere über. Aber dennoch mal ein kleiner Auszug, ohne zu tief in die Materie einzutauchen und ohne zu technisch zu werden, wir wollen ja nicht, dass die Frauen unter euch jetzt wieder wegklicken 😉 .


Beleuchtung

Human Centric Lighting ist ein zentraler Begriff, wenn es um das Lichtkonzept der eigenen vier Wände geht. Das ist eine logische Konsequenz der Tatsache, dass die Beleuchtung visuelle & auch nicht-visuelle Wirkung- und einen großen Einfluss auf das Wohlbefinden, die Stimmung, Gesundheit und Produktivität seiner Bewohner hat. Deswegen steht eben der Mensch selbst im Zentrum der Beleuchtungsplanung.

  • Die Beleuchtung lässt sich über Tablet oder Smartphone völlig komfortabel und unkompliziert ein- und ausschalten, farblich verändern oder dimmen.  Man muss dazu also nicht mal mehr zwingend aufstehen, es lässt sich theoretisch auch steuern, wenn ihr auf einer Kreuzfahrt im Mittelmeer seid.
  • Es können Beleuchtungs-Szenarien programmiert und an Wünsche und Lebensstil angepasst werden – bspw. Arbeitslicht für die produktiven Morgenstunden, dezente Beleuchtung für das Candle-Light-Dinner oder ein Szenario, das aktiviert wird, sobald man in die eigene Straße einbiegt und dafür sorgt, dass der gesamte Eingangsbereich in schönes Begrüßungslicht getaucht wird (ja, dafür muss man Lichter im Eingang installiert haben 😉 )
  • Will man das Haus verlassen und es ist noch ein Fenster geöffnet, verfärbt sich das Licht im Flur orange – nur so als Beispiel.
  • Das intelligente Beleuchtungskonzept merkt sich Bewegungsabläufe. Muss man nachts gegen drei regelmäßig ins Bad, schaltet sich rechtzeitig automatisch eine dezente Beleuchtung ein, die den Weg weist.

Sicherheit

Obwohl man sich vielleicht fragen mag, wie anfällig/ sicher so eine intelligente Gebäudetechnik ist, wenn doch viel über Tablet oder Smartphone angesteuert werden kann (dazu später nochmal mehr), ist ein großer Bonus des Smart Homes die Erhöhung der Sicherheit.

  • Die Bilder der Überwachungskameras werden ebenso wie die der Klingel direkt aufs Handy übertragen, d.h. man hat auch unterwegs immer Zugriff und Kontrolle, wer sich dem Haus nähert.
  • Bewegungsmelder sind an Lichtszenarien und bspw. auch eine Geräuschaktivierung (z.B. Hundegebell, wenn man keinen Wachhund hat) gekoppelt.
  • Überhaupt sind Bewegungsmelder intelligent und können unterscheiden zwischen alltäglichen und ungewöhnlichen Bewegungen.
  • Nicht mehr sicher, ob du das Bügeleisen ausgeschaltet hast? Kann man problemlos in der App überprüfen und ggf. ausschalten.
  • Kontaktmelder an Fenster und Türen melden Alarm auf dem Handy, sobald etwas nicht stimmt.
  • Installierte Brandmelder geben nicht nur akustische Signale ab, sondern auch optische und senden zudem eine Push-Nachricht aufs Smartphone, d.h. man kann unmittelbar reagieren, auch wenn man nicht zu Hause ist.

Raumklima und Energiesparen

  • Heizkörper und Fußbodenheizung lassen sich bequem von unterwegs über eine App ansteuern. So kann man am Abend, bevor man aus dem Urlaub wieder kommt, die Heizung aufdrehen.

  • Heizkörper-Thermostate kommunizieren mit den Kontakten an Fenster und Türen und passen die Temperatur automatisch an. Wenn gelüftet wird, fährt die Heizung z.B. automatisch runter.
  • Auch hier lassen sich wieder je nach Stimmung verschiedene Heizungsszenarien konfigurieren (morgens im Bad ist es mollig warm, diese Temperatur wird aber nicht zwingend den ganzen Tag über gehalten).
  • Intelligente Aufheizphasen: nehmen wir an, um 7 Uhr soll´s morgens im Bad eine Temperatur von 24 Grad haben, dann fängt die Heizung am ersten Tag um 5 Uhr an, hoch zu heizen. Merkt sie dann, dass sie schon um 6.30 Uhr die gewünschte Temperatur hat, beginnt sie am nächsten Tag später mit der Aufheizphase.

Komfort

  • Nähert man sich der Hauseingangstür, öffnet (und schließt) sich diese mit dem Smartphone in der Tasche automatisch – Schlüssel überflüssig.
  • Ihr habt zudem die Möglichkeit, Personen zu eurem Haus Zutrittsberechtigungen für eine bestimmte Zeit zu geben (einmalig, täglich zu einer bestimmten Zeit tbc.).
  • Es klingelt an der Tür, ihr seid nicht da, bekommt aber das Bild in Echtzeit aufs Handy. D.h. wenn der Postbote da ist, macht ihr ihm kurz die Tür auf, er stellt das Paket ab und wenn er wieder draußen ist, verschließt ihr die Tür.

Können Unbefugte auf unser Smart Home zugreifen?

Dass die NSA nicht das größte Interesse daran haben dürfte, euch in euren Privaträumen zu überwachen, davon gehen wir jetzt mal aus 😉 . Aber er gibt ja auch kriminalisierte Banden oder vielleicht habt ihr Bedenken, dass sich eure Nachbarn in euer Netz hacken können und fairer Weise muss man sagen, dass sämtliche Systeme, die über das Internet angebunden werden, natürlich theoretisch eine Gefahrenquelle für Fremdzugriffe darstellen. So eine Mühe wird i.d.R. aber fast nur betrieben, wenn wirklich was zu holen ist und das betrifft sicher eher Gewerbebetriebe, als Privatpersonen.

Der Knackpunkt ist der Router, denn jedes Smart Home hat einen – Verschlüsselungsmethoden verhindern den Datenzugriff allerdings zuverlässig (WPA oder WPA2 Verfahren). Gut ist es, wenn euer LAN keine Rückschlüsse auf eure Familie zulässt, also die SSID nicht unbedingt „Hartmann´s W-LAN“ nennen. Und benutzt nicht für alle Geräte das gleiche Passwort.

Nachdem fast alles übers Handy gesteuert wird, solltet ihr das immer verschlüsseln, aber das ist in der heutigen Smartphone-Zeit sowieso üblich. Sollte das Handy verloren gehen oder gestohlen werden, verschafft es euch Zeit.

Zwei weitere wichtige Punkte sind die verschlüsselte Übertragung von Daten (ansonsten ladet eure Videos am besten gleich bei Facebook hoch) und Sicherheitsupdates vom Hersteller, beides sollte mit euren Geräten möglich sein.

Also: allein durch die Anwesenheitssimulationen ist ein Smart Home wesentlich sicherer, als ein konventionelles Haus und bietet zusätzlich viele Möglichkeiten zur Beweissicherung per Kamera. Einbrecher gehen nach wie vor andere Wege als elektronische, um ins Haus zu kommen. Trotzdem sollte man sämtliche zur Verfügung stehende Sicherheitsmöglichkeiten von Routern nutzen.


Unser Fazit zum Smart Home

Das war jetzt mal ein kleiner Auszug aus vielen Möglichkeiten, wie ein Smart Home bei euch zu Hause aussehen könnte. Was davon eher Gimmick oder Spielerei ist, lässt sich pauschal nicht beantworten und hängt sehr stark von euren Bewegungsmustern, dem Alltag und persönlichen Vorlieben ab. Aber ihr habt sicher gemerkt, dass gerade was die Bereiche Sicherheit und Energiesparen angeht, doch sehr viel Potential in der Umrüstung auf ein Smart Home liegt. Die Anschaffungskosten sind nicht mal so hoch, wie man oft meinen würde (gerade bei so Dingen wie Heizkörper-Thermostaten und Rauchmeldern) und an vielen Stellen vor allem langfristig betrachtet doch eine Überlegung wert.

Smart Home Gebäudetechnik Hausbau Jan Hartmann

Klar ging es früher ohne, aber die Gewohnheiten wachsen mit den Möglichkeiten. Vor allem aber: die Zahl der Haus- und Wohnungsseinbrüche nimmt immer mehr zu. Im Jahr 2015 waren es knapp 170.000!

Für uns ist tatsächlich das meiste, was im Bereich der intelligenten Gebäudetechnik angeboten wird eine Kombination aus nützlich und will ich. Und wenn es so weit ist, werden wir euch hier auf dem Blog natürlich auch informieren, für welches der vielen Systeme und Möglichkeiten wir uns entschieden haben 🙂 .

Alles Liebe

Julia und Jan